Das Signal: Die Lage im Karoviertel ist alarmierend!
Es ist unübersehbar, nach 25 Jahren Sanierung ist das Karoviertel aufgewertet! Die Häuser, die bisher von
der STEG treuhänderisch verwaltet wurden, sollen Ende 2013 in den Besitz der profitorientiert wirtschaftenden
SAGA-GWG übergehen. Der private Wohnungsbestand im Karoviertel wird am Immobilienmarkt heiß gehandelt.
Die zu erwartende Rendite ist hoch. Die Folgen: Die Mieten werden weiter steigen! Menschen, die wenig Geld
haben sind von Verdrängung bedroht.
Forderungen nach Gesprächen über eine genossenschaftliche Lösung für die von der STEG verwalteten
Häuser, begegnet die Stadt Hamburg mit Ignoranz. Auch an der bürgerfernen Planung der Alten Rindermarkthalle
zeigt sich, dass das Reden über Partizipation und Teilhabe in dieser Stadt bloße Lippenbekundungen sind.
Um dem etwas entgegenzusetzen und gemeinsam eine andere Perspektive für das Karoviertel zu entwickeln,
hat die MieterInnengenossenschaft Karolinenviertel die SOS-Karoviertel-Konferenz intiiert.
Die SOS-Karoviertel-Konferenz am 16.9.2012: Gemeinsam für unser Viertel
Die Konferenz wurde ins Leben gerufen, um gemeinsam den Ausverkauf des Karoviertels zu verhindern und
Mitbestimmungsrechte für die Anwohner_innen einzufordern. Gekommen sind ins Centro Sociale:
Anwohner_innen, Mieter_innen der STEG-Häuser im Karolinenviertel, Expert_innen zu Stadtteilpolitik, Teilhabe
und Mietenentwicklung sowie interessierte Menschen aus anderen Stadtteilen. Deutlich wurde, dass
Themen wie Mietendeckelung, Mitbestimmung und Transparenz in der Informationspolitik auch in anderen
Stadtteilen diskutiert werden. So konnte die Konferenz sowohl dem Austausch zwischen Karoviertel-
Bewohner_innen dienen, als auch der Vernetzung mit Initiativen aus anderen Stadtteilen Hamburgs.
Die Themen: Selbstorganisation,Teilhabe, Mietendeckelung, Genossenschaft
Auf der Konferenz wurde der drohende Verkauf des städtischen Wohnungsbestands im Karoviertel an die
SAGA-GWG diskutiert, die Mietsituation in ganz Hamburg erörtert, die Wohnungspolitik der SAGA/GWG
beleuchtet, die Entwicklung der Alten Rindermarkthalle hin zu einem Mega-Supermarkt besprochen und über
die Möglichkeiten effektiver Mitbestimmung nachgedacht. Folgende Forderungen wurden abgestimmt:
Forderungen an den Hamburger Senat, die SAGA-GWG und die STEG
• Offenlegung des Vertrags zwischen Stadt und SAGA-GWG
• Stopp des Verkaufs der Häuser
• Eine genossenschaftliche Lösung für alle städtischen Häuser im Karolinenviertel
• Eine rechtsverbindliche, soziale und dauerhafte Mietobergrenze
Forderungen an den Bezirk Hamburg Mitte und die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
• Ein Teilhabe orientiertes Planen im Fall der Alten Rindermarkthalle
• Finanzielle Ressourcen zur Organisation von Selbstorganisation
• Eine strukturierte und institutionalisierte Mitbestimmungsmacht auf Viertelebene
• Mindestens der Erhalt bestehender Informationsstrukturen (wie den Beirat)
Aktionen
Sollten die Häuser im Karolinenviertel an die SAGA /GWG verkauft werden, sind solidarische Aktionen
mit allen SAGA / GWG Mieter_innen für eine hamburgweite Mietendeckelung geplant und es wird
darüber nachzudenken sein, wie die SAGA / GWG in Mieter_innen-Hand überführt werden kann.
Aktuelle Termine
können auf unserer Internetseite www.karogenossenschaft.de nachgelesen werden.